Projektdurchführung
Wir unterstützen das Projekt „Schutzraum für Kinder“ im Ankunftszentrum für Geflüchtete in Fallingbostel. In Kooperation mit der Landesaufnahmebehörde (LAB) Niedersachsen arbeitet die Kunstschule PINX nun schon seit 2018 im Ankunftszentrum Fallingbostel mit geflüchteten Kindern und wendet dort das Konzept „Malen im Klappatelier“ an. Dieses Angebot wird von den Kindern mit Begeisterung angenommen.
Seit Beginn des Projekts haben mehrere Tausend Kinder die Gelegenheit gehabt, im Schutzraum zu malen.
Klappatelier
Beim Malen im mobilen Klappatelier bekommen die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit auf spielerische und kreative Weise einen neuen Zugang zum Leben zu bekommen.
Das Konzept wurde in den Anfängen von Hildegard Strutz und Barbara Daiber entwickelt und im Laufe der Zeit von den Dozierenden der Kunstschule PINX weiter entwickelt.
Als ausgebildete Malbegleiterin im Klappatelier ist dort die Dozentin Madlin Athie dreimal wöchentlich mit großem Einfühlungsvermögen tätig, gefördert durch das Sonderprogramm „Artists in residence“ des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur.

Schutzraum in einer unsicheren Umgebung
Unser Plan, den geflüchteten und dadurch verunsicherten Kindern und Jugendlichen im Ankunftszentrum Fallingbostel einen Schutzraum durch unser Klappatelier zu geben, ist aufgegangen. Es hat sich gezeigt, dass besonders im Wartebereich des Ankunftszentrums dieses Angebot der richtige Weg für die Kinder ist, denn in dieser Zeit sind sie tatsächlich geschützt und können beim Malen einfach wieder Kind sein. Die Eltern sind beschäftigt mit den Fragen des Interviews und oft ist die gesamte Familie angespannt. Die Eltern sind immer wieder mit dieser Situation so gefordert, dass die Zeit und Zuwendung für die Kinder fehlen. Wir haben festgestellt, dass auch eine kurze Sequenz der Anwesenheit in unserem Schutzraum, also eine kurze Zeit des Malens, eine wertvolle Zeit ist. Jede Minute im Klappatelier ist für die Kinder eine gewonnene Minute, die sich lohnt. Es ermöglicht den Kindern, positive Erfahrungen zu machen, die die Welt für sie in ein anderes Licht rücken. So wie negative Erfahrungen nachhaltig Auswirkungen auf ein ganzes Leben haben können, so können auch positive kurzweilige Erfahrungen als Kraftreserve für unser Leben bleiben.
Das zeigen auch sehr deutlich die ersten Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts durch Studierende der Leibniz-Universität Hannover.